Für den Erfolg unseres Projekts SAGE – Interreg SI-AT nutzen wir jede Gelegenheit, um die Gemeinsamkeiten der Region zu entdecken und zu verstehen. Deshalb nahmen wir am 5. Juli 2025 an einer sehr interessanten eintägigen Studienreise teil. Das Thema war eine kulturelle Verbindung zwischen den beiden Ländern, die die Steiermark auf einheitliche Weise geprägt hat und auch heute noch starke Emotionen hervorruft: Hexerei und Hexenverfolgung.

Unsere Reiseleiterin hat ihre Abschlussarbeit zu diesem Thema geschrieben und uns zu Beginn unserer Reise von ihrer beruflichen Motivation erzählt. Unsere erste Station war das Schloss Radgona, über dessen Geschichte wir im Bus viele interessante Fakten erfahren haben, sodass wir unsere Zeit in den Räumen und Sälen des Schlosses frei verbringen konnten.

Der Besitzer des Schlosses selbst bot uns Kaffee an, erzählte uns seine persönliche Geschichte und beantwortete schließlich bei einem Glas Sekt (benannt nach einer Hexe) unsere Fragen.

Die Räume des Schlosses waren voller überraschender Kuriositäten: Neben den benannten Gästezimmern gab es Werke eines Ausstellers der Biennale von Venedig, persönliche Familienfotos und Zeitungsartikel und, am bewegendsten von allem, eine alte Kapelle, die während der russischen Besatzung in zwei Teile geteilt wurde und lange Zeit als Klassenzimmer für Kinder diente.

Der nächste Ort ist nicht weit entfernt. Die Burg Negova (Grad Negova) war im 17. Jahrhundert das älteste Herrenhaus der Region. Die Hexe von Radgona sammelte Pflanzen im Kräutergarten der Burg. Die Ausstellungen umfassen daher eine Sammlung von Heilkräutern, aber auch wichtige Informationen über lokale geologische Kuriositäten: Mofetten, und wie es in Burgen üblich ist, gibt es immer eine Ausstellung mit bildender Kunst.

Nach der Burg Negova machten wir Halt an einer Kirche, die den Heiligen Drei Königen gewidmet ist (Sv. Trije Kralji pri Benediktu) und der Stadt ihren Namen gibt. Sie wurde erstmals 1445 schriftlich erwähnt und im frühen 16. Jahrhundert erweitert. Sie ist mit prächtigen Flügelaltären und authentischen Fresken ausgemalt.

Nachdem wir St. Leonhard verlassen hatten, kamen wir zur Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (Sveta Trojica), die der Legende nach Schauplatz von Wundern war.

Nachdem wir gemeinsam in der Kirche gesungen hatten, durften wir ein besonderes Erlebnis genießen: Wir konnten die eigene Bibliothek der Kirche besichtigen, die einige echte Raritäten beherbergt. Zum Abschluss begeisterte uns der Mönch mit einem kurzen Orgelkonzert.

Im Garten der Kirche, im Schatten der Bäume, probierten wir einige lokale Köstlichkeiten aus der Bäckerei und Weine.

Die letzte Station war die Burg Hrastovec (Grad Hrastovec), wo 1661 etwa 40 Menschen der Hexerei angeklagt und verurteilt wurden. In der Burg befindet sich heute ein Zentrum, das Menschen mit geistiger Behinderung dabei hilft, die für den Alltag notwendigen Fähigkeiten zu erlernen. Mehr über die Geschichte des Gebäudes erfuhren wir im Festsaal, dessen Decke mit einzigartigen Fresken verziert ist, die an deutsche Barockmalerei erinnern.

Am Ende ließen wir niemanden im Institut zurück und kehrten gemeinsam mit vielen neuen Erfahrungen nach Graz zurück.

Während der Reise sammelten wir eine Fülle von Informationen, die wir sowohl im Gesundheits- als auch im Kulturtourismus nutzen können und die beide Länder deutlich miteinander verbinden.

Das SAGE-Projekt wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms Interreg Slowenien-Österreich kofinanziert.