Vom Ausgangspunkt Loipersdorf führt die erste Wandertour nach St. Anna am Aigen. Am Weinweg der Sinne folgen wir der Weinflasche. Ihr Flaschenhals markiert den Rundweg. Bei den Muschelkalksteinen vom Weingut Pfeifer mit der verlockenden Terrasse gibt es die erste Rast (manche sagen Verkostung). Gestärkt mit Proben der typisch steirisch ausgebauten Weißweine geht es zwischen den Weinzeilen bergauf. Nachdem alle die Stufen zur Schemmingkapelle erklommen haben, ist hier ein guter Platz, wo jeder für sich mal DANKE sagen kann und wir uns ein wenig über die Wertehaltung in dieser Region austauschen. Auf dem Höhenweg geht es weiter bis zur Weinbrücke beim Weingut Ulrich, hier teilt sich die Gruppe. Jene, die eine gemütliche Runde bevorzugen, gehen in Richtung Plesch und weiter nach St. Anna. Mit dem 2. Teil der Gruppe gehen wir flott bis zum Aussichtsturm nach Frutten und über die steile Leitn gehen wir hinauf zur Vinothek von St. Anna, wo uns die Ausgerasteten dann fragen: „Wo wart ihr solange?“
Am 2. Tag führt der Weg in das größte Weinbaugebiet von Slowenien, nach Jeruzalem. Naturnah wandern wir bergauf bis zum Kircherl und lüften dort das Geheimnis der Namensgebung. Mit herrlichem Blick über die Weinberge geht es zwischen den Weinzeilen und auf Seitenwegen zum touristischen Bauernhof Ratek, wo uns ein typisch slowenisches Mittagessen erwartet. Dazu gehört eine Gibanica. Giba = Falte, eine gefaltete Mehlspeise, mit verschiedenen Füllungen. In jeder Region von Slowenien wird sie etwas anders zubereitet, muss man unbedingt probieren. Vorbei am Friedhof von Svetinje geht es hinauf, wo die Möglichkeit zur Einkehr bei PEP´s Weinen gegeben ist. Typisch für die Weißweingegend ist der Sipon (Furmint). Es gibt viel zu erzählen und wir bemerken nicht, wie weit wir schon gegangen sind. Heute sind alle froh, als wir beim Bus ankommen und auf der Rückfahrt ein kleines Nickerchen möglich ist.
Die 3. Tour führt uns in das Gebiet der Traminertraube nach Klöch. Nach einigen Erklärungen an der Übersichtstafel steigen wir den Kirchenhügel empor. Sehr gepflegte Stationen und geomantische Tafeln begegnen uns. Heute sind wir schon gut eingegangen und ein Erspüren von Platzqualitäten geht ganz leicht, wir philosophieren beim Gehen in Kleingruppen und erleben an diesem Sonnentag eine schöne Wandergemeinschaft. Die Beschilderung „Auf den Spuren der Vulkane“ ist hier hautnah erlebbar, etwa beim Blick in den Basaltsteinbruch. Auf dem Ruinenturm haben wir eine gute Aussicht dahin und die Selbstversorgungskellerstöckln mit Ausstattung fast wie in einer Buschenschank versetzen unsere Gäste in Staunen. So kann wandern sein, wir danken für diese Begegnung. „Das Gesamte ist mehr als die Summe seiner Teile!“ von Aristoteles ist spürbar.