Slowenien. Wir erreichen Ljutomer (Luttenberg), touristisch für die Trabrennen bekannt, wo im Sommer Gäste die Trainings und Turniere im Hippodrom beobachten. Uns weist an einem steilen Waldstück der Kelch der Freude hinauf nach Jeruzalem. Die Fahnen von Dveri Pax begrüßen uns und beim Blick über die Weinhügel klingt ein aaahhhhh durch den Bus. Beim Blick über die vielfach terrassenförmig angelegten Weingärten geht das Herz auf. Ein vierarmiger Klapotetz mit seinem Gegengewicht, einem Birkenschwanz, singt uns ein Lied. Zum Ertönen wird Holz aus Steinobst, meist Vogelkirsche, verwendet. Das Wort ist von klopotati = klappern abgeleitet und entspringt der slowenischen Sprache, im Vergleich dazu in Österreich meist sechs- bis achtarmige Klapotetze in der Landschaft stehen. Jeruzalem – „ein traumschöner Ort, wo schlanke Pappeln wie zum Himmel jubelnde Akkorde aus den Liedern der Weingärten wachsen“ – steht im Prospekt geschrieben. Das wunderbare Herbstwetter lädt zu einem Spaziergang entlang der bunt gefärbten Weingärten nach Svetinje, beim Rückblick auf das Kirchlein von Jeruzalem empfinden wir es ebenso. Bei der Kirchenführung lüftet sich die Geschichte rund um die Namensgebung. Ca. 25 000 Leute aus der ganzen Welt besuchen diesen Ort mit nur stark 40 Einwohnern. Ein wenig später erfahren wir im Winzerhaus Malek, dass bei dieser Art der Weinkultivierung im Vergleich zur vertikalen Zeilenauspflanzung ca. 25% weniger Stöcke auf gleicher Fläche ausgesetzt werden, zudem ist diese Kultivierungsart hier geschützt, verkostet wird Sipon (Furmint), junger Cuvee, Rheinriesling, Sauvignon, Traminer, Muskateller. Auch bei der Taverne bei Familie Kupljen gibt es herrliche Weine, ein Engel am Kellergewölbe wacht über die Degustierenden. Das traditionelle Mittagessen beinhaltet eine Gibanica nach Prlekija-Art. Gibanica kommt von güba = Falte, der Teig wird vorwiegend Topfen, Äpfeln oder Nüssen gefüllt und in einer Ton-Kasserolle gebacken. Tongefäße, vorwiegend Gebrauchskeramik gehören übrigens zum Alltag rund um Ljutomer. Das goldene Leuchten des Weinzeilenmeeres, die Kirchturmspitzen, mächtige Nuss- und Kastanienbäume, genießende Menschen auf der Terrasse der Taverne, die Fülle des Herbstes erfüllt unsere Herzen, unsere Seele baumelt in der Herbstsonne. Danke an das Reisebüro Fischwenger.