Das Freilichtmuseum Stübing erstreckt sich in ein schmales Seitental von Stübing, wo im Winter wenig Sonnenstrahlen durchkommen. Typisch österreichische Bauernhöfe erwachen an zwei Adventwochenenden. Ihre Öfen werden eingeheizt, Menschen erfreuen sich an den warmen Stuben an den Darbietungen und Mitmachmöglichkeiten bei verschiedenen Handwerken. Ein authentisches Angebot für kleine Freundesgruppen. Kartenvorbestellung bis zum Maibaum aufstellen für den darauffolgenden Advent. Wir sind mit drei Privatautos angereist. Ausgestattet mit gutem Schuhwerk, Daunenjacke, Haube und Handschuhe spazieren wir vorbei an Taubenkobel, Mühlenzulauf zum Korb flechten, Schnaps brennen, töpfern, Besen binden. Das Sonnensymbol an der Haustüre zur alten Schmiede spricht uns an. Ja, die Schmiede ist in Betrieb. Wir schauen und kaufen einen handgeschmiedeten Schuhlöffel und ein paar langstielige, schmiedeeiserne Herzen (Blumenranken). Dafür werden wir mit kleinen Hufeisen beschenkt. Ein paar Häuser weiter erhascht der Schriftzug Bratäpfel unsere Aufmerksamkeit. Dazu Waffeln. Um uns ein bisschen aufzuwärmen, begeben wir uns in die Stube des Steirischen Volksliedwerkes. Wir werden zum Mitsingen eingeladen, es gibt keine Ausrede, dass man den Text nicht kennt, Liederhefte sind vorbereitet. Begeisterung steckt an und so bleiben wir einige Liedlängen sitzen und beteiligen uns an der Gemeinsamkeit in der Stube. Wir brauchen Tee mit Kräutern für unsere Kehlen, einige auch mit Schnaps. Die Gesangsatmosphäre nehmen wir mit auf den Weg und schauen gleich in die nächste Stube. Wir haben Glück, es ist ein Platzerl frei und nach und nach schaffen wir es, alle einen Platz im Haus zu finden. Hier erzählt Dr. Glück die Geschichte, wie aus einem Zwetschkenbaum ein Tannenbaum wurde und singt dazu: „Oh Zwetschkenbaum, oh Zwetschkenbaum, wie wunderbar sind deine Früchte. Du schenkst uns Schnaps zu jeder Zeit, das ist mir eine große Freud. Oh Zwetschkenbaum, oh Zwetschkenbaum, wie wunderbar sind deine Früchte“ … natürlich geht die Geschichte gut aus. Bei unserer nächsten Station im Hanslerhof ist die Stube voll, hier spielt Herbert Krienzer mit den Liebochtaler Tanzgeigern. Wir gehen in den Nebenraum des Hauses nach Tiroler Art. Nachhaltig spielen mit Holzspielzeug – auch für Erwachsene, die vielfach bekannten Holzplättchen, die es schnell aneinander zu reihen gilt und es ergibt die Form eines Hauses, Dreiecks, Kreuzes, … Wenn es daran geht, hinzugreifen und die Plättchen richtig zu legen, bemerkt man, dass es doch nicht so schnell geht, umso schneller geht es jedoch, dass ALLE im Raum die Kindheit bzw. das beliebte Spielen einholt und Jede/Jeder mindestens um ein Spiel reicher den Raum verlässt. (gespielt und gekauft). Und in der nächsten Scheune gibt es das Spiel im Großformat. Holzteile wollen zu einem Dachstuhl zusammengesteckt werden. Als wir rauskommen, ist es dunkel und in einer große Zahl an „Rexgläsern“, welche mit Draht an die Holzzäune gebunden sind, haben Heinzelmännchen in der Zwischenzeit Kerzen entzündet. Sie leuchten den Weg, wir spazieren zur Sterzhütte, vor uns gehen drei Musiker. Neben den Lichtern bleiben sie stehen, richten ihre Hüte und Instrumente zurecht und spielen ein Adventlied. Es ist mittlerweile kalt geworden, wir ziehen unsere Kapuzen über den Kopf und beschließen, doch ein bisschen länger als geplant zu bleiben. Neugierig geworden – wir begleiten Sie gerne an einem besonderen Tag, aber nur bei rechtzeitiger Anmeldung, die Karten sind limitiert und begehrt. Ein Danke den vielen freiwilligen Helferleins und Künstlern in Stübing.