Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die Moderationsaufgabe des 1. Wiener Intuitionskongresses 2017 im Kardinal König Haus zurück. Herr Dr. Walter Purrer schrieb in seiner Einladung: „Der Prozess der Metamorphose passiert in der Natur als gleichsam automatisch. In unserer Gesellschaft erfordert dieser Prozess jedoch menschliche Intelligenz, Willen und Intuition. Der Kongress hat die Vision als Schmetterlingszelle zu wirken und sendet damit wichtige Impulse für die Verwandlung der Gesellschaft aus!“ Sein aus dem Alltag gegriffenes Impulsreferat von Tunnelbau mit Verstand, Gefühl und Intuition unterstrich die Wichtigkeit des Zugangs der Menschen zur Essenz ihrer Intuition. Gemessen an der Besucheranzahl, der Dichte der Referatsinhalte, die aus verschiedenen Wissenschaften Ergebnisse zum Thema Intuition eingebracht haben und dem regen Erfahrungsaustausch während der Veranstaltung ist das Ergebnis sehr erfreulich. Durch die WAHRnahme der Wortwahl des Austausches, die ätherische Raumwirkung, die Achtsamkeit der Besucher und die Wirkung der künstlerischen Darbietungen multipliziert sich der Same um ein Vielfaches zur bunten Schmetterlingswiese.

Das Vorgespräch in der Steinmühle für die künstlerische Begleitung von Peter Wahl und Katharina Flückiger, sowie Davide Zavatti war eine Art Bestätigung für das Zitat von Hans-Peter Dürr auf der Titelseite der Kongresseinladung: „Mit Hilfe der Intuition greifen wir auf ein größeres Wissen zu, das nichts mit unserem privaten Wissen zu tun hat. Es ist die Sichtweise der größeren Welt.“

Frau Isabella Poredos vom Viktor-Frankl-Zentrum hatte großen Anteil am guten organisatorischen Ablauf und ging mit TeilnehmerInnen in ihrem Workshop der Frage nach Sinn-Suche & Sinn-Erfüllung im Alltag nach. Die Suche nach Sinn ist eine Grundmotivation des Menschen – diese Erkenntnis steht im Zentrum des Schaffens von Viktor Frankl. Sinn ist eine Wirklichkeit in der Welt und liegt nicht im Auge des Betrachters. Daher ist der Mensch, ausgestattet mit Willensfreiheit und Verantwortungsfähigkeit, dazu aufgerufen, in jeder Situation den Sinn des Augenblicks zu erkennen und zu verwirklichen. Wie kann nun der Sinn in einer Situation erfasst werden? – Dabei hilft dem Menschen seine Herzensweisheit, sein Gewissen, das Viktor Frankl als „Sinn-Organ“ bezeichnete. Er definierte das Gewissen als intuitive Fähigkeit, den einmaligen und einzigartigen Sinn, der in jeder Situation verborgen liegt, aufzuspüren. Als Stimme der Transzendenz wurzelt das Gewissen im geistig Unbewussten.
Frau Dr. Regina Obermayr als große Motivatorin der Intuition, ermutigt zum täglichen, bewußten Einsatz: „Übung macht den Meister; Intuition ist erlernbar wie Sprache“. Viel mehr über Sie, wie etwa interessante Feldforschungen sind in ihrem Buch „Auf den Spuren der Intuition“ und dem gleichnamingen 13-teiligen Fernsehfilm von BR-alpha (von Thomas Gonschior) zu lesen, zu sehen und zu hören. Übrigens, wir haben einen Mund und zwei Ohren. Die Wichtigkeit des Zuhörens, die drei Siebe des Sokrates und die tiefere Bedeutung, worüber Francois Schmitt aus der Schweiz berichtete, …